Erforschen & Heilen

Schwere Krankheiten wie Krebs konfrontieren Menschen mit einer existenziellen Angst. In dieser Situation halten sich die meisten an dem fest, was die Schulmedizin verspricht. Auf der Strecke bleibt dabei jedoch häufig das, was die Patienten für sich selbst tun können – und sollten. In den vergangenen Jahren ist viel zum Thema Selbstheilungskräfte geforscht worden und eine Reihe von Medizinern hat deren herausragende Bedeutung für den Heilungsprozess bestätigt. Selbstheilungskraft hängt eng zusammen mit einem entspannten Leben, doch das liegt nach der furchteinflößenden Diagnose und Behandlung für die Betroffenen meist in weiter Ferne. Selbstheilungskraft ergibt sich auch daraus, im Einklang mit seinem tiefen Selbst, seiner Seele, zu leben. Krebs und Autoimmunkrankheiten haben mutmaßlich immer eine tiefe innere Ursache, die es zu identifizieren gilt. Anstatt sich aber in Schulddiskussionen zu verwickeln, geht es darum, diesen Faktor als Chance zu sehen. Das „Sofort-Programm bei Krebs“ zeigt, wie der einzelne Patient diese grundlegenden, gesundheitsfördernden Erkenntnisse in die Praxis seines eigenen Lebens umsetzen kann.

Nur wenige Bücher machen bisher den Versuch, den Zusammenhang zwischen der Psyche, dem eigenen Lebensweg und einer schweren Krankheit deutlich nachvollziehbar herauszuarbeiten. Für die meisten Menschen liegt über diesem Zusammenhang eine Art Schleier des Nichtverstehens. Man sagt sich unwillkürlich: Mir geht es doch gut! Warum sollte ich krank werden?

Viele Menschen haben gelernt, sich bei Entscheidungen an Verstand und Rationalität zu halten. Das Denken ist fraglos eine wichtige Instanz, doch oft bleiben andere Aspekte auf der Strecke. Sehr viel lebendiger und mit sich selbst verbundener geht es zu, wenn auch andere Ebenen des Selbst einbezogen werden. Der Körper gibt seine eigenen Antworten und Bilder, ein Wissen jenseits des Verstandes, das für Inspiration, Wahrhaftigkeit und Bereicherung sorgt. Im „Sofort-Programm bei Krebs“ versuche ich, diese Zusammenhänge transparent zu machen, sodass jeder Betroffene mit der Erkundung seines Körperwissens loslegen kann. Für Menschen, die sich nach einer Diagnose oder später eine Hilfestellung oder Inspiration wünschen, um ihre Entdeckungsreise zur Gesundheit anzutreten, biete ich Beratungsspaziergänge an (bei schlechtem Wetter und auf Wunsch auch gern in Form von Treffen im Raum).

„Ketut meinte, er könne meine Frage mit einem Bild beantworten. Er zeichnete mit ein paar groben Strichen eine Skizze und reichte sie mir. Es war eine androgyne Gestalt, aufrecht stehend und die Hände zum Gebet gefaltet. Allerdings hatte diese Figur vier Beine und keinen Kopf. Wo sich der Kopf hätte befinden müssen, war nur wildes Laubwerk aus Farnen und Blumen. Über dem Herzen sah man ein kleines, lächelndes Gesicht.
„Damit Sie das Gleichgewicht finden, das Sie sich wünschen“, sprach Ketut aus dem Mund seines Übersetzers, „müssen Sie so werden. Sie müssen mit den Füßen so fest auf dem Boden stehen, als hätten Sie vier und nicht nur zwei Beine. Dann können Sie in der Welt bleiben. Aber Sie müssen aufhören, die Welt mit dem Kopf zu betrachten. Sie müssen Sie mit dem Herzen sehen.“
Elizabeth Gilbert, „Eat Pray Love“, 2006